Dolmetscher-Super-GAU bei der ARD – Wenn die Kommunikation versagt
Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang (Süd-Korea), gab es eine Dolmetsch-Blackout.
Die Rede vom OK-Chef Lee Hee-Beom wurde versehentlich nicht verdolmetscht. Mehrere Minuten lang konnten die Zuschauer im deutschen Fernsehen die Ansprache nur auf koreanisch hören. Der Simultandolmetscher für Englisch und Französisch Jürgen Stähle startete nur ein zwei Sätze und verstummte danach komplett.
Der Grund für die Dolmetschpanne:
Eine Verdolmetschung von Koreanisch ins Deutsche war nicht erwartet und geplant – so Jürgen Stähle. Von der deutschen Redaktion wurde nur die Verdolmetschung vom Englischen ins Deutsche geplant gewesen. Das der OK-Chef Lee Hee-Beom seine Rede auf Koreanisch halten wird, hatte wohl keiner geahnt und wäre vorab nicht so vereinbart gewesen. Eine schnelle und spontane Untertitelung bzw. schriftliche Übersetzung der koreanischen Ansprache wäre zu unrealistisch.
Die Pressestelle des MDR, der federführenden ARD-Anstalt für die Olympia-Übertragungen, entschuldigte sich für dieses „Kommunikationsproblem“ im deutschen Fernsehen und gelobte Besserung bzw. bessere Planung für nächstes Mal. Andere Fernsehsender waren anscheinend gut vorbereitet und konnten somit die koreanische Rede verdolmetschen.
Der Lehrpunkt für Kunden, Veranstalter und Organisatoren:
Richtige Kommunikation ist das A und O für einen erfolgreichen Dolmetschereinsatz. Vor allem dann, wenn zwischen verschiedenen Ländern, Kulturen und Sprachen gedolmetscht werden soll. Für die Reden und Ansprachen klar, selbstverständlich. Aber viele verlassen sich bereits bei der Organisation und Planung auf die Englisch-Kenntnisse der ausländischen Partner. Dies kann und führte bereits zu vielen solcher ähnlichen Eskapaden.
Worauf gilt es bei der Planung von Dolmetschereinsätzen besonders zu achten?
- Auch bei der Planung eines solchen Einsatzes, sollte sich der Veranstalter einen Dolmetscher zu Seite stellen, der eine unmissverständliche Kommunikation sicherstellt.
- Die Dolmetscher die die Redner übersetzen sollen, sollten frühzeitig Unterlagen, Notizen, Skripte usw. zur Vorbereitung bekommen. Spätestens da sollte klar sein, was auf sie zukommt.
- Bei so großen und wichtigen Veranstaltungen ist es sinnvoll eine Vorbesprechung mit dem Redner und Veranstalter zu planen. Hierbei können sich die Dolmetscher mit dem Redner austauschen und vorbereiten.
- Notfallplan: Bei ausländischen Rednern, mit denen man bisher noch keine Erfahrung gesammelt hat, sollte man immer einen Plan B parat halten. In diesem Fall wäre das ein Koreanisch-Dolmetscher gewesen. Oder ein Deutsch-Englisch Simultandolmetscher mit Koreanisch als Drittsprache (B- oder C-Sprache).
Unser Fazit:
Dolmetschereinsätze sollten gut geplant sein. Schon bei der Planung eines Dolmetschereinsatzes sollte man, wenn nötig, die Hilfe eines Dolmetschers in Anspruch nehmen. Auch wenn man vermeintlich gut auf englisch kommunizieren kann und sich dadurch Kosten sparen kann.
Das GFT Communicate Team arbeitet mit hochdruck an einer solchen guten Kommunikation mit Kunden, Partnern und Dolmetschern. Auch wenn das am Ende mehr Zeit und Geld kostet, die Qualität und das Ergebnis sollte niemals darunter leiden!