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Vorbereitung ist das A und O für einen erfolgreichen Dolmetschereinsatz

In diesem Video sehen Sie ein Paradebeispiel dafür, wie es ausgehen kann, wenn ein Dolmetscher sich nicht auf seinen Dolmetschereinsatz vorbereitet oder vorbereiten kann, weil er von seinem Auftraggeber keine oder nicht ausreichend Unterlagen, Terminologielisten und Zeit zum Vorbereiten bekommen hat.

Hierbei handelt es sich um den damaligen Staatsbesuch des griechischen Premierministers Alexis Tsipras in Wien mit dem Bundeskanzler Werner Faymann. In diesem Treffen sollten Themen wie „die Griechenland-Krise“, „Euro“ und „Ukraine“ besprochen werden.

Ob diese Themen jedoch von beiden Parteien und von den Journalisten verstanden wurden, ist sehr fraglich. Grund dafür ist der griechische Simultandolmetscher der im Hintergrund zu hören ist. Mit halbfertigen Sätzen und fehlenden Vokabeln ließ er nicht nur den Bundeskanzler Werner Faymann, sondern auch die anwesenden Journalisten mit einem großen Fragezeichen zurück.

Der österreichischen Tageszeitung „oe24.at“ gegenüber teilte der griechische Simultandolmetscher mit, das Problem hätte daran gelegen, dass er alleine übersetzen musste. Außerdem habe der Premierminister Alexis Tsipras angeblich viel zu schnell gesprochen.

Fazit:

Für jeden Dolmetschereinsatz sollte genügend Vorbereitungszeit eingeplant werden. Erfahrungsgemäß sind durchschnittlich 3-4 Stunden Vorbereitungszeit sicherlich von Vorteil. Sicherlich ist das auch mit höheren Kosten verbunden aber wie in diesem Video-Beispiel deutlich erkennbar, zahlt es sich definitiv aus. Dem Dolmetscher sollte die Gelegenheit gegeben werden, sich schon im Voraus auf die Thematik und die damit verbundenen Terminologien vorzubereiten. Dazu sollten dem Dolmetscher auch ausreichend Unterlagen und Arbeitsmaterialien zur Verfügung gestellt werden.

Noch ein weiterer wichtiger Punkt wird hier ersichtlich. Für dieses wichtige Staatsgespräch wurde ein „Simultandolmetscher“ gebucht. Dieser vermittelt, wie der Begriff „simultan“ schon andeutet, das Gesprochene fast simultan oder zeitgleich in die jeweilige Zielsprache (Im Video von griechisch nach deutsch). Das ist die anstrengendste Art zu Dolmetschen die es überhaupt gibt. Für das Simultandolmetschen hat es sich schon immer bewährt, mindestens zwei Dolmetscher in einer Dolmetscherkabine einzusetzen. Diese können sich alle 30-40 Minuten gegenseitig unterbrechungsfrei abwechseln und steigern dadurch nicht nur die Konzentration, sondern auch die Qualität des Dolmetschens.

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